Jedes Jahr kürt Pro Natura, der schweizerische Bund für Naturschutz, ein "Tier des Jahres". 2025 fiel die Wahl auf die Hain-Schnirkelschnecke.

Zuletzt bearbeitet am 11.04.2025

Das Jahr 2025 startet bizarr, die Welt starrt gebannt und fassungslos auf die USA, die im November 2024 einen verurteilten Straftäter, notorischen Lügner und Narzisten zum Präsidenten wählt. Aber klar, die Alternative wäre eine intellekuelle dunkelhäutige Frau gewesen...

Gleichzeitig bereitet sich Deutschland nach dem Bruch der "Ampel- Koalition" auf eine vorgezogene Bundestagswahl vor, bei der Parteien, die Umwelt-, Natur- und Klimaschutz bremsen oder komplett aufgeben wollen, dafür aber auf Technologien bauen, die es bisher nur als Konzepte gibt, nach der Macht streben. Friedrich Merz (CDU) setzt auf Kernfusion, Markus Söder (CSU) will im Abbau befindliche Kernkraftwerke reaktivieren, Teile der FDP verlangen entgegen einem Parteitagsbeschluß den Neubau von Kernkraftwerken, die Parteispitze will das Umweltbundesamt abschaffen. Alice "Hitler war Kommunist" Weidel von der AFD träumt derweil davon, alle "Windmühlen der Schande" abreißen zu lassen. In Umfragen gibt über die Hälfte der Bevölkerung diesen Parteien ihre Stimme.

 

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Januar

Naturschutztage 2025

Mit vielen Vorträgen und Workshops startet das Jahr mit den Naturschutztagen in Radolfzell vom 03.01. bis 06.01.2025. Die Vorträge sind gut besucht, über 1000 Teilnehmende hören zu, wenn über Wasserstoff, Auenbeweidung, Biber, Wildkatzen, oder Klimaschutz im Bausektor referiert und diskutiert wird.

In der Nachlese 2025 finden Sie ab Februar 2025 PDFs von Vorträgen und Seminaren, sofern sie uns zur Verfügung gestellt werden. www.naturschutztage.de/nachlese.html

14.01. Unser erstes Insta-Reel

Kurze Filmschnipsel auf Instagram werden Reels genannt. Heute hat Anne ihr erstes Reel erstellt und veröffentlicht, für alle, die Instagram nicht nutzen, hier die Version für's Internet.

Mit diesen Aufklebern wollen wir ein Kernthema des BUND in den Bundestagswahlkampf tragen, den Atomausstieg. Es darf durch die nächste Bundesregierung keine "Rolle rückwärts" geben. Die Aufkleber gibt's bei uns im Shop.

15.01.2025: Radiointerview zu Atomenergie

Radio Dreyeckland rief mich an, Anlass war ein Artikel der Neuen Zürcher Zeitung über eine Studie, die zum Schluß kommt, dass Kernkraft die Kosten des deutschen Stroms deutlich senken könnte. Gerne war ich bereit, ein Interview zu geben.

Zunächst fällt auf, dass die NZZ auf eine Studie Bezug nimmt, die noch nicht veröffentlicht ist, der Zeitung aber "vorab vorliegt". Das verhindert, dass ein Leser sich kritisch mit der Studie auseinandersetzen kann, man kann nicht in Erfahrung bringen, welche Grundannahmen für die Studie getroffen wurden, ob die Autoren seriös sind, ob die Berechnungen stimmen... auch eine qualifizierte Gegendarstellung zur Studie ist unmöglich.

Die "Studie" geht von der Reaktivierung der stillgelegten Kernkraftwerke aus, die Kosten dafür kann aber niemand seriös beziffern. Die Betreiber lehnen eine Reaktivierung ab, das Personal ist nicht mehr verfügbar und der Zustand der Rohre und Behälter ist nach der Dekontaminierung mit Säure unbekannt. Die "Studie" geht davon aus, dass Deutschland 2045 fast die Hälfte des Stroms aus Kernkraft bezieht, das wäre mehr, als der Kernkraftanteil in Deutschland je betragen hat. Innerhalb von 20 Jahren eine solche Stromproduktion aufzubauen ist mindestens realitätsfern, denn die Atomkraftwerksneubauten der letzten Jahre waren alle massiv überteuert und verzögert.

Da die NZZ hauptsächlich in der Schweiz gelesen wird, wo der Energieminister gerade versucht, das 2017 per Volksabstimmung mit knapp 60% der Stimmen beschlossene Neubauverbot für Atomkraftwerke mit politischen Tricks zu kippen, halte ich diesen Artikel für einen der vielen Versuche der Atomlobby, auf die Stimmung in der Bevölkerung Einfluß zu nehmen, ohne direkt das Thema Neubauverbot anzusprechen. Dadurch, dass niemand eine Gegendarstellung liefern kann, pflanzt sich die Botschaft - Kernenergie macht den Strom billiger - unwidersprochen in die Köpfe der Leserinnen und Leser.

20.01.2025: Webinar zum Technocentre

Zweieinhalb Stunden, von 18:30 bis 21:00 Uhr, Webinar der französischen Verantwortlichen für die öffentliche Debatte zum Technocentre. Thema heute: Umweltauswirkungen, auch grenzüberschreitend. Im Verlauf wird immer deutlicher, Deutschland trägt nur die Risiken, Vorteile bieten sich nicht durch die Atomschrottverteilungsanlage. Themen waren: Was passiert bei einem Dammbruch des Rheinseitenkanals (der Boden, auf dem die Anlage steht, ist 8 Meter unter dem Pegel des Rheinseitenkanals), können sich Brände oder gar Explosionen ereignen, wie hoch ist die Belastung durch radioaktive Abwässer oder Abluft, wie hoch ist die Grundwasserentnahme?

21.01.2025: Herstellung von Buttons für unseren Shop

Auch das gehört zum Arbeitsalltag: Brigitte stellt Buttons her, die in unserem Webshop bestellt wurden...

28.01.2025: Neue Programmflyer der Schönberggruppe

Freiwillige Helferinnen und Helfer der BUND Bezirksgruppe Schönberg befüllen fast 650 Briefumschläge mit den neuen Jahresprogrammen der BUND Gruppe Schönberg. Die Veranstaltungen und Exkursionen findet ihr übrigens auch in unserem Online- Terminkalender.

29.01.2025: Nistkastenkontrolle im Wald bei Emmendingen

Alljährlich im Winter kontrollieren wir die Nistkästen, die wir für unser Trauerschnäpperprojekt in einem Wald bei Emmendingen aufgehängt haben. Die Kästen werden geöffnet, der Inhalt untersucht, die Anzahl der Meisen, Trauerschnäpper und sonstigen Nester dokumentiert. Hier erklärt unser Vogelkundler Carsten, wie man ein Trauerschnäppernest von einem Meisennest unterscheidet. 300 Nistkästen werden untersucht, dafür brauchen wir mehrere Tage und gerne auch Freiwillige, so wie hier im Bild Amelie und Helge.

Februar

03.02.2025: Wir haben eine neue Praktikantin...

Antonia, die an der Uni Freiburg Umwelt- Naturwissenschaften studiert, sichtet im Februar für uns die weltweit verfügbaren Studien zu Solaranlagen im Außenbereich. Es geht darum, die verfügbaren Forschungsergebnisse zu Freiflächen-PV, Agri-PV, Moor-PV und schwimmenden Solaranlagen zu sammeln, Vor- und Nachteile zu beschreiben und im letzten Schritt auf unserer Homepage Handlungsempfehlungen für Planerinnen und Planer bzw. für die BUND Ortsgruppen zu geben.

04.02.2025: Stellungnahme zum Technocentre abgegeben

Ich habe mich in den vergangenen Monaten intensiv damit beschäftigt, wie gering radioaktive Metalle aus der Atomindustrie behandelt werden, bzw. behandelt werden könnten. In den öffentlichen Debatten zum Technocentre tauchte immer wieder der Hinweis auf, in Deutschland werde ja genauso verfahren, daher sollten wir Deutschen uns nicht gegen das Projekt stellen. Nach meinen Recherchen gibt es allerdings gewaltige Unterschiede:

  1. Es gibt in Deutschland keine Anlage, die auch nur annähernd so viel Material verarbeitet, wie das im Technocentre vorgesehen ist.
  2. In Deutschland findet das "Freimessen" in der Regel da statt, wo das Material ausgebaut wird, also beispielsweise am Standort eines stillgelegten Atomkraftwerks. Hier kann viel besser ausgeschlossen werden, dass das Material versteckte Strahlenquellen enthält (Man kann zwar Strahlung messen, aber nur Gammastrahlung durchdringt die Wände der Transportbehälter, Alpha- und Betastrahlung können bei der Eingangskontrolle nicht gemessen werden)
  3. Radioaktiver Schrott wird in Deutschland zur Volumenreduktion im Endlager eingeschmolzen, sehr gering strahlendes Metall verbleibt zum großen Teil in der Nuklearindustrie, z.B. als Material zum Bau von Endlagerbehältern.Das Material aus dem Technocentre soll aber als konventionelles Metall behandelt und wieder in Verkehr gebracht werden.

Diese und weitere Anmerkungen finden sich in meiner Stellungnahme ("Cahier d' acteurs") Nr. 58 auf der offiziellen Homepage der Kommission: https://www.debatpublic.fr/projet-technocentre-fessenheim/les-cahiers-dacteurs-6161

 

14.02.2025: Ein kleiner Krimi

Zweimal im Jahr tagt der Bewilligungsausschuss für den Badenova- Innovationsfonds, der jeweils ein Budget von ca. 1 Million Euro für Projekte zum Klima- oder Wasserschutz vergibt. Ich bin als Vertreter des BUND Mitglied des Bewilligungsausschusses, die Anträge gehen uns ca. 2 Wochen vorab zur Durchsicht zu. Diesmal lasse ich eine kleine Bombe platzen, denn keinem anderen Mitglied der Jury war das aufgefallen: Einer der Antragsteller "untermauert" sein Projekt mit wissenschaftlichen Studien - die es gar nicht gibt. Es gibt zwar die Fachjournale, auch die Ausgaben und die Seitenzahlen, aber dort stehen völlig andere Artikel als vom Antragsteller behauptet. Mein Fazit zum Antrag: Der sei nach meinem Verständnis deutlich näher an der Strafanzeige als an der Bewilligung. 

Der Antrag wurde dann auch mit großer Empörung einstimmig abgelehnt.

und am Nachmittag: Klimademo

Fridays-for-Future Demo 14.02.2025  (Mascha Klein)

Selbstverständlich beteiligen wir uns am internationalen Klimastreik von Fridays for Future. Tausende Menschen sind auf den Platz der Alten Synagoge gekommen und ziehen nach einigen Redebeiträgen durch Freiburg. Die BUND Ortsgruppe Freiburg hat den Pavillion aufgebaut und verteilt Atomkraft - Nein Danke Aufkleber und Argumente zur Bundestagswahl. (Warum die Badische Zeitung von 2000 Teilnehmenden spricht bleibt wohl ihr Geheimnis, klickt auf das Foto und schätzt selbst...)

19.02.2025: Common Ground Meeting

Seit 2022 bin ich Teil des Common-Ground Projekts, einer von der Robert Bosch Stiftung ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe zur grenzüberschreitenden Bürgerbeteiligung. In acht Grenzregionen Deutschlands wurden solche Projektgruppen gebildet, die zweisprachige Bürgerforen und andere Beteiligungsformate organisieren und versuchen, gemeinsame Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Unsere Arbeitsgruppe hat sich mit dem Motto "Rheinverbindlich" grenzüberschreitendem Klimaschutz verschrieben. Vier Themenblöcke wollen wir hier bearbeiten: Artenschutz, Ernährung, Mobilität und Energie. 

Heute trafen wir uns, um Aktivitäten der nächsten Monate zu planen, unter Anderem zum Thema Mobilität zwei Austauschtreffen von Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinden Vörstetten im Landkreis Emmendingen und Muttersholtz im Elsass. Bei einem Vortreffen mit den beiden Bürgermeistern konnten wir gute Parallelen zwischen den Gemenden identifizieren: Beide sind kleine Gemeinden mit ca. 3.000 Einwohnern, haben eine enge Dorfstraße mit viel Durchgangsverkehr, haben eine Grundschule mit unbefriedigender "Elterntaxi"- Situation und wünschen sich Verkehrsberuhigung. In vorangegangenen Bürgerforen entstand der Wunsch nach zwei Teams aus ca. 10 Bürgerinnen/Bürgern der beiden Gemeinden, die sich gegenseitig besuchen und Lösungsansätze diskutieren. Diesem Wunsch wollen wir am 22.03.25 (Vörstetten besucht Muttersholtz) und am 05.04.25 (Muttersholtz besucht Vörstetten) nachkommen. Wer aus dem Landkreis Emmendingen dazustoßen möchte, kann sich gerne bei mir melden.

25.02.2025: Sonnenschirme bedrucken

Sonnenschirm, grün, wird mit BUND-Logo bedruckt Anne und Antonia bringen BUND-Logos auf Sonnenschirme

Wir haben vier grüne Sonnenschirme gekauft, das soll unsere Sichtbarkeit und natürlich auch den Sonnenschutz an Infoständen erhöhen. Damit sie auch als BUND-Sonnenschirme erkennbar sind, bekommen sie hier mit unserer Transferpresse rundherum BUND- Logos. Die Transferpresse ist eigentlich dafür gedacht, T-Shirts und andere Textilien individuell zu bedrucken, man kann das Design am PC entwerfen und bei einer geeigneten Firma mit einer Art Schmelzkleberfarbe auf Folie drucken lassen. Die Presse bringt dann das Design mit genau 150 Grad Celsius auf das Textil - in diesem Fall die Sonnenschirme.

März

01.03.25: Petition: Verpackungssteuer ist gut für Freiburg

Wir haben eine Online- Petition für eine kommunale Verpackungssteuer angestoßen. Die Stadt könnte nach Tübinger Vorbild Einweg- Kaffebecher und Pommesschälchen aus Pappe mit einer Steuer belegen, um einen Anreiz für Mehrweggeschirr zu schaffen, legt den Plan aber laut Badische-Zeitung vom 27.02.2025 "auf Eis". Wir halten das für falsch und wollen mit einer Unterschriftensammlung (Online- Petition) die Diskussion wieder in den Gemeinderat bringen.

Hier geht's zur Petition.

04.03.2025: Muss man sich auch mal gönnen..

Ich mach diese Woche Semi- Urlaub, das heisst, ich bin halbtags im Home- Office oder im Büro, am Nachmittag nutze ich das frühlingshafte Wetter und treib mich so rum ("erkunde meine Region")... auf dem Fahrrad. Gestern am Schönberg, heute am Tuniberg und am Baggersee. Morgen ist wieder Nistkastenkontrolle bei den Trauerschnäppern.

 

 

04.03.2025: Danke für bisher über 1000 Unterschriften..

Heute, am 04.03.2025 haben wir bereits über 1000 Unterschriften für eine Verpackungssteuer nach Tübinger Vorbild in Freiburg. Danke dafür.

15.03.2025: Freiburg putzt sich raus

Knapp 100 Ehrenamtliche, darunter eine große Anzahl Kinder, waren im Freiburger Stadtgebiet unterwegs, um wilden Müll einzusammeln. In meiner 14-köpfigen Sammelgruppe hatten wir an der Basler Straße nach nur 1,5 Stunden am Straßenrand und in Hecken über 30 Kilogramm Restmüll gesammelt, - zwei große Plastiksäcke voll - darunter unzählige Zigarettenkippen, Kaffee-Pappbecher mit ihren Plastikdeckeln und andere Verpackungen, dazu viele Eimer voll Glasscherben und Flaschen. Am Pressehaus der Badischen-Zeitung präsentierten wir die Ausbeute zusammen mit unserer Forderung nach einer Verpackungssteuer für Freiburg. Danach gab es ein vom Cafe Auszeit gespendetes Vesper. 

Am Montag, 17.03. nahm die Verpackungssteuer eine erste Hürde: Der Gemeinderat hat zugestimmt, wenn auch nur mit einer hauchdünnen Mehrheit, die Verpackungssteuer in die Haushaltsverhandlungen aufzunehmen.

22.03.2025: Vörstetten besucht Muttersholtz

Der Bürgermeister aus Muttersholtz vor einem Hinweisschild Patrick Barbier, Bürgermeister aus Muttersholtz

Gelebte grenzüberschreitende Bürgerbeteiligung: Im Projekt "Common Grounds - Rheinverbindlich" besuchte heute eine Gruppe Freiwilliger aus Vörstetten die Gemeinde Muttersholtz im Elsass. Thema war Mobilität in beiden Orten. Nach einem Rundgang durch Muttersholtz wurde diskutiert, was positiv oder negativ aufgefallen war und in Kleingruppen Vorsschläge für Verbesserungen erarbeitet. Positiv aufgefallen waren zum Beispiel die Hinweisschilder mit Zeitangaben (im Bild der Bürgermeister Patrick Barbier) und ein neuer Weg von der Schule zur Sporthalle abseits der Straße. Negativ aufgefallen war die sehr ausgebleichte Markierung eines Zebrastreifens an der Durschgangsstraße, der - da ohne Beschilderung und noch dazu hinter einer Kurve - kaum zu erkennen war. Auch positiv: Die Gemeinde schenkt jedem neuen Schulkind eine Warnweste, eine Fahrradklingel und ein Akku- Fahrradlicht.

Nach dem Treffen darf natürlich ein kleiner Abstecher in ein Lebensmittelgeschäft zum Kauf von Baguette, Croissants und Käse nicht fehlen. Das Croissant hat's zeitlich nicht mehr auf das Foto geschafft...

23.03.2025: Bäume im Büro

Rosi, eine Obstbäuerin aus der Nähe von Müllheim, hat uns junge Quittenbäume gestiftet - damit wir sie gegen Spende an den BUND weiter verteilen können. Sie hatte die Bäume veredelt und es haben mehr überlebt als sie brauchen kann, daher das Angebot an uns. Ich hab in Verbindung mit einem Sonntagsausflug zu ihr schon mal acht bestellte Bäume abgeholt und ins Büro gestellt, um sie an interessierte BUND-Gruppen zu verteilen.

25.03.2025: Waldkirch bleibt im Atomschutzverband

In der letzten Woche hat uns eine Meldung in der Badischen-Zeitung beunruhigt: Der Gemeinderat der Stadt Waldkirch will über die Kündigung der Mitgliedschaft im Trinationalen Atomschutzverband TRAS entschliessen. Der TRAS setzt sich dafür ein, dass die uralten schweizerischen Atomkraftwerke genaue Abschaltdaten bekommen, (das älteste Atomkraftwerk der Welt steht in Beznau, ca 60 km von Waldkirch entfernt) und begleitet die Arbeiten in Fessenheim kritisch und mit Expertise, die teils mit hohem Aufwand eingekauft werden muss. Auch wir unterstützen den TRAS, der als Interessenvereinigung besonderes politisches Gewicht hat, denn im TRAS sind viele Städte und Gemeinden vertreten, zwar nicht finanziell, aber mit Rat und Tat.

Ein Beispiel für Tat: Wir haben vor der Gemeinderatssitzung einen Brief an alle Gemeinderätinnen und Gemeinderäte geschrieben, mit Argumenten, im TRAS zu bleiben. Gudrun, eine der unermüdlichen Ehrenamtlichen in Waldkirch ist noch dazu in die öffentliche Sitzung gegangen und hat eine flammende Rede (hat sie selbst so erzählt) für die Mitgliedschaft im TRAS gehalten, und jetzt sind wir alle ganz glücklich, denn der Gemeinderat hat sich für die Beibehaltung der Mitgliedschaft ausgesprochen. Danke, Gudrun, und Danke, Gemeiderat der Stadt Waldkirch.

April

01.04.25: Kein Aprilscherz.. Verpackungssteuer im SWR- Radio

Eine SWR Reporterin rief mich an und fragte nach unseren Argumenten für die Verpackungssteuer, daraus entstand dieser Beitrag:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/kommt-die-verpackungssteuer-in-freiburg-was-sind-die-argumente-dafuer-und-dagegen-100.html

Natürlich konnte sie nicht alle unsere Argumente bringen, einige Gegenargumente im Beitrag dürfen aus unserer Sicht aber auch nicht unwidersprochen bleiben, daher hier eine Argumentation:

  • Die Stadtreinigung kostet Geld, viel vom herumliegenden Müll wäre von der Verpackungssteuer betroffen, die Verursachenden würden sich dann endlich an den Kosten der Stadtreinigung beteiligen.
  • Die im SWR-Beitrag angeführte Doktorarbeit, die zum Ergebnis kommt, dass die Müllmenge in Tübingen nicht abgenommen hat, stammt aus 2023, ein Jahr nach der Einführung der Steuer im Jahr 2022. Ein neuerer Beitrag auf Kommunal.de von 2025 (https://kommunal.de/Tuebingen-Verpackungssteuer-rechtens-Erfahrungen) sagt aus, dass die Müllmenge deutlich abgenommen hat.
  • Ich bin aus privaten Gründen oft in Tübingen und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass in Tübingen sichtbar weniger Müll herumliegt als in Freiburg. Ich bin nach dem SWR Beitrag ganz bewusst durch Freiburg und Tübingen gelaufen und habe darauf geachtet.
  • Der im SWR-Beitrag angeführte Pizzalieferdienst wäre gar nicht betroffen von der Steuer. Die Steuer gilt nur für Produkte, die typischerweise unterwegs, nicht zu Hause verzehrt werden. Die Verpackung einer nach Hause gelieferten Pizza gehört nicht dazu.
  • Das Bürokratiemonster für die Gastronomie kann ich so nicht erkennen, es reicht, eine Position mehr in die Kasse zu programmieren und dann drückt der Mensch an der Theke eben Kaffee -- Becher -- Summe statt nur Kaffee -- Summe in die Kasse. Wo ist das Problem? Am Ende vom Jahr gibt man den Jahresumsatz für die Produktgruppe Becher aus und überträgt die Zahl in ein Formular. Das ist gewiss kein Bürokratiemonster. Im Übrigen kann die Stadt Freiburg die Verordnung selber ausformulieren, es liegt daher an der Verwaltung, ob das ein komplexer Text mit vielen Ausnahmen und Differenzierungen wird oder nicht.

05.04.2025: Muttersholtz besucht Vörstetten

Das "Rückspiel" der Mobilitätsaktiven im Common Ground Projekt: Eine Delegation aus der Elsassgemeinde Muttersholtz besucht Vörstetten im Landkreis Emmendingen zum Austausch über Mobilitätsthemen. Nach einer ersten Kennenlernrunde der Rundgang in deutsch-französisch gemischten Kleingruppen durch Vörstetten, bei bestem Wetter. 

Begeisterung bei der jüngsten Teilnehmerin aus Frankreich: Es war Verschenkesamstag. An diesem Tag stellen alle, die etwas zu verschenken haben, Sachen an die Straße. Jetzt hat sie einen neuen (gebrauchten) knallrosabunten Schulranzen mit Federmäppchen und einige neue (gebrauchte) Spielsachen.

Für die französischen Erwachsenen neu: Die oft handgemalten "Vorsicht Kinder" Schilder an den Straßen und die Spielstraßen. Negativ die Mängel am Mitfahrerbänkle: Es gibt keinen Wetterschutz, die Parkplätze davor verhindern die freie Sicht, so erkennt man als Autofahrender erst im letzten Moment, dass da jemand mitgenommen werden möchte, und es gibt keinen Platz zum Anhalten.

In gemischten Kleingruppen wurden dann Vorschläge diskutiert, auch anhand der als Hausaufgabe aus dem Treffen am 22.03.25 in Muttersholtz mitgebrachten Bilder für "best practice" Lösungen. Und ein leckeres Abschlussbuffet gehört natürlich auch dazu..

 

 

08.04.2025: Demo für und gegen die Verpackungssteuer in Freiburg

Auch heute war die Verpackungssteuer für Freiburg Thema bei der Verabschiedung des Doppelhaushalts im Gemeinderat, der gegen den Oberbürgermeister dafür gestimmt hat, dass die Verpackungssteuer als fest geplante Einnahme im Haushalt berücksichtigt wird. Die Verpackungssteuer ist damit wieder einen Schritt greifbarar geworden, es fehlt nur noch eine Abstimmung im Mai. Am Sonntag waren wieder Freiwillige an der Dreisam unterwegs und haben vier Säcke voll wilden Müll und mehrere Eimer voll Glasflaschen eingesammelt, die dann auch bei einer Demo vor dem Rathaus präsentiert wurden. Ich habe die Müllsäcke mit dem vermutlich größten Lastenrad Freiburgs vom BUND- Büro ans Rathaus transportiert, im Anschluß an die Demo wurde der Müll der Stadtreinigung zur Entsorgung übergeben.

Gleichzeitig demonstrierten auch die IHK, Starbucks und andere gegen die Einführung der Verpackungssteuer. Zwischen "uns" und "denen" ergaben sich zwar interessante Gespräche, aber keine Annäherung.

11.04.2025: Die Natur muß sich erholen..

.. und da auch wir ein Teil der Natur sind, müssen auch wir uns ab und zu erholen. Wundert euch daher nicht, wenn es während der Osterferien hier keine Neuigkeiten gibt. Ab dem 28.04. sind wir dafür frisch ausgeruht und mit neuer Kraft hier am Werk. Ich wünsche euch allen schöne Ostertage.

 

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