Bedenken aus der Bevölkerung, aber auch ehemaliger Bergleute, wurden im Genehmigungsprozess beiseite gewischt und Stocamine wurde für die Einlagerung von Giftstoffen der höchsten Gefahrenklasse zugelassen. 1999 begann die Einlagerung von Giftmüll. Schon von Beginn an gab es jedoch Probleme bei der Eingangskontrolle. 2001 wurde bekannt, dass schon ab dem zweiten Tag der Einlagerungen mindestens drei Ladungen mit nicht genehmigten Abfällen angenommen und eingelagert wurden. Der Präfekt verordnete eine Rückholung, es wurde jedoch nie geklärt, wie die Ladungen die Eingangskontrollen passieren konnten und ob noch mehr nicht genehmigte Ladungen angenommen wurden. 2002 kam es dann zu einem Brand im Stollen, obwohl dort doch nur nichtbrennbare Abfälle sein sollten. Zweieinhalb Monate brannte der Müll.

Das Kalibergwerk liegt direkt unter einem der bedeutendsten Grundwasserleiter Europas, dem Oberrhein Aquifier, der sich von Basel bis Mainz erstreckt. 7 Millionen Menschen sind von diesem Wasser als Trinkwasser abhängig. Die französische Regierung, der das Bergwerk inzwischen gehört, will den Giftmüll "versiegeln", was nichts anderes bedeutet, als die Zugänge unterirdisch mit Beton zu versperren.
Alle Experten sagen einstimmig, dass früher oder später Wasser in den Stollen gelangen wird. Differenzen gibt es ausschliesslich bei der Frage, ob das innerhalb der nächsten 50 oder 150 Jahre passieren wird. Durch Gebirgsbewegungen entsteht ein gewaltiger Überdruck, der das Wasser dann wieder in höhere Schichten pressen könnte. Vor allem die 15 Zugangsschächte sind Schwachstellen.
Wir fordern:
Die Mine darf nicht versiegelt werden. Der Giftmüll muss wie versprochen aus dem Bergwerk herausgeholt und fachgerecht entsorgt werden. Wenn diese Arbeit für Menschen zu gefährlich ist, muß das mit modernen Robotern gemacht werden, so wie das auch für das marode Atommüllager "Asse" in Deutschland geplant wird. Es darf nicht sein, dass wir die Trinkwasserversorgung späterer Generationen gefährden, nur weil der Staat jetzt Geld sparen will. Nach den zur Verfügung stehenden Unterlagen kostet die Versiegelung 127 Millionen Euro, die Rückholung 456 Millionen. Das ist viel Geld, aber die Versiegelung gefährdet das Trinkwasser von heute 7 Millionen Menschen, wenn die Sommer trockener werden, zukünftig vielleicht noch deutlich mehr.
Wir brauchen Ihre Hilfe!
Auch wenn Sie kein französisch sprechen, auch wenn Sie glauben, Ihre Meinung zählt nicht, wir brauchen Sie jetzt. Noch bis zum 10. Mai 2023 läuft die öffentliche Anhörung in Frankreich. Seien Sie versichert, kritische Fachleute auf beiden Seiten des Rheins äussern sich in dieser Anhörung, aber es besteht die Gefahr, dass diese Fachleute wie schon so oft ignoriert werden. Deshalb ist es jetzt wichtig, dass so viele Menschen wie möglich ihre Meinung dazu geben, das gibt den Stimmen der Fachleute mehr Gewicht.
Sie können auf der Internetseite https://www.registre-numerique.fr/mdpa-dda-wittelsheim/deposer-son-observation Ihre Meinung äußern. Um dies für Sie einfacher zu machen, haben wir die wichtigsten Informationen für Sie übersetzt, Sie müssen alle Felder ausfüllen, die mit Sternchen markiert sind. Sie müssen Ihren vollen Namen nicht angeben.
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Mehr Informationen zu Stocamine
Wenn Sie noch Fragen haben, kontaktieren Sie uns gerne unter bund.freiburg [at] bund.net.
Hier gibt es einen Aufruf zur Beteiligung als PDF zum Download und Ausdrucken.
Links und Downloads:
Alle von offizieller Seite zur Verfügung gestellten Dokumente finden Sie hier (auf französisch): https://www.registre-numerique.fr/mdpa-dda-wittelsheim/documents
Stocamine: Ein böses Ende zeichnet sich ab von Marcos Buser, Experte für Sonderabfallentsorgung und Walter Wildi, Vorsitzender der schweizerischen Expertengruppe "Entsorgungskonzepte für radioaktive Abfälle".
Marcos Buser: "Short‐term und Long‐term Governance als Spannungsfeld bei der Entsorgung chemo‐toxischer Abfälle" (2017) PDF Download. Vergleichende Fallstudie zu Entsorgungsprojekten in der Schweiz und Frankreich: DMS St‐Ursanne und das Bergwerk Felsenau (beide Schweiz) und Stocamine (Frankreich).
Karlsruhe: ITAS‐ENTRIA‐Arbeitsbericht 2017‐02.
https://destocamine.fr/ Webseite der Organisation Destocamine, einem Zusammenschluss mehrerer Umweltverbände zum Thema. (Französisch)
http://www.bund-rvso.de/asse-stocamine-atommuell-giftmuell.html
https://www.mitwelt.org/stocamine.html