BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein
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Wimperfledermaus

 (C. Robiller / www.naturlichter.de, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons)

Ihren ungewöhnlichen Namen hat die Wimperfledermaus nicht etwa von ihrem Augenaufschlag, sondern von den wimperartigen abstehenden Härchen der Schwanzflughaut.

Verbreitung

Die Wimperfledermaus bevorzugt warme und gebirgsnahe Habitate und ist in Süd- und Mitteleuropa verbreitet, aber auch bis nach Kleinasien, dem Kaukasus und Südwestasien.

Als wärmeliebende Art hat sie ihre Bestände innerhalb Deutschlands hauptsächlich in Süddeutschland. Die Winterquartiere befinden sich wahrscheinlich in Spalten und Höhlen der Alpen oder in feuchten Kellern und Stollen. In den Wochenstuben können sich dicht aneinandergedrängt bis zu 100 Tiere befinden; pro Jahr wird meist nur ein Junges pro Mutter geboren.

Die Wimperfledermaus jagt in halboffenen Strukturen wie Laub- und Mischwäldern, Streuobstwiesen oder bei Gewässern. Aber auch in Kuhställen wird sie gesichtet, wo sie gerne Fliegen jagt. Geschickt koordiniert sie ihren Flug, um auch andere Insekten aus der Luft und Spinnen von Pflanzen zu jagen. Sie brauchen große helle Dachböden, wie von Kirchen, Türmen, Schlössern oder einfachen Heuböden.

Gefährdung

Ihr Habitat wird von vielen Richtungen aus allmählich zerschnitten und zerstört, denn sie braucht eine Vielfalt an Strukturen in ihrem Habitat, vor allem alte Dachböden oder Luken für die Wochenstube, die am besten hell und groß sein sollten. Wimperfledermäuse misstrauen neuem Holz und selbst bei einem renovierten Dachstuhl, mit neuem Holz an derselben Stelle, meiden sie es künftig, wenn kein altes Holz mit Fledermausgeruch mehr vorhanden ist. Denn sie finden sich zum Teil seit Jahrhunderten, mit der Symbiose mit dem Menschen und seinen Bauwerken, an den gleichen traditionellen Plätzen zum Hängen und Schlafen ein.

Auch die Jagd wird wegen stetig mehr Habitatveränderungen, Schnellstraßen und Giften bzw. Herbiziden erschwert. Außerdem tragen Holzschutzmittel in den Quartieren dazu bei, dass ihr ursprünglicher Lebensraum immer lebensfeindlicher wird.

Es gibt weiterhin einen Verlust alter Laubbäume, welche vor allem die Männchen für ihre Quartiere brauchen.

Schutz

Bekanntermaßen sind Fledermausvorkommen oft ein Grund dafür, dass Bauvorhaben verhindert werden. Fledermausarten sind nämlich Teil der FFH-Richtlinie der EU und auch im Bundesnaturschutzgesetz aufgeführt und daher streng geschützt.

Zum Schutz ist es in erster Linie wichtig, die Tiere nicht zu stören in den Habitaten, wo sie noch überleben können und auf der anderen Seite Strukturen zu erhalten und neu zu schaffen, an Stellen wo sich das anbietet. Zum Beispiel Korridore zwischen Wochenstuben und den Jagdgebieten können als große Hilfe für die Wimperfledermaus geschaffen werden.

Quellen:

https://wnsinfo.fva-bw.de/arten/wimpernfledermaus

https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Myotis+emarginatus

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