Rebhuhn

Bild: KEV auf Pixabay

Rebhühner, deren Name übrigens nichts mit den Reben zu tun hat, gelten in der Schweiz als ausgestorben, auch in Baden-Württemberg ist der Bestand dramatisch zurückgegangen.

Der Name "Rebhuhn" setzt sich aus Repp und Huhn zusammen, das "Repp" ist die Nachahmung des etwas schnarrenden Tones, den die Tiere von sich geben und Huhn - naja, Rebhühner haben eine Körperform, die an ein etwas dicklicheres Huhn erinnert.

Rebhühner sind erstaunlich gute Sprinter; bei Gefahr ist ihre Strategie, dicht am Boden zu bleiben und im Notfall ein paar Meter weit mit lauten Flattern wegzufliegen. Wie viele Bodenbrüter müssen sie ihre Nester energisch vor vielen Räubern wie Füchsen oder Mardern verteidigen. Sie ernähren sich selbst dabei überwiegend vegetarisch von Samen, wild wachsenden Kräutern und Getreidekörnern.

Die Rebhühner haben rotbraun gemusterte Flügel und eine graue Brust. Männchen unterscheiden sich vor allem während der Fortpflanzungszeit (der Balz) von den Weibchen, da sie in ein geradezu neues Federkleid schlüpfen, das sogenannte Prachtkleid mit auffälligen orangen Flecken im Gesicht.

Verbreitung

An die frühere Bewirtschaftung von Ackern und Feldern konnte sich das Rebhuhn gut anpassen und in Koexistenz mit den menschlichen Aktivitäten leben: Es ist eine sogenannte Kulturfolger-Art. Trotz großer Bejagung vom Menschen im letzten Jahrhundert, als ein Rebhuhnbraten noch häufig war, blieb die Population anfänglich noch stabil.

Heute ist das Rebhuhn in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht, mit einigen wenigen letzten Verbreitungsschwerpunkten. Und tatsächlich sinken in ganz Europa die Bestände rapide!

Gefährdung

Noch bis in die 50er Jahre wurde das Rebhuhn stark bejagt, was über die Jahrzehnte zu einem Einbruch der Populationen führte. Aber auch wenn seit vielen Jahren kaum mehr Rebhuhnbraten auf den Tisch kommt und das Rebhuhn in vielen Ländern geschützt ist, erholen sich die Bestände nicht. Das liegt einerseits am Verlust von Lebensraum, aber auch an der Verschlechterung der verbliebenen Lebensräume. Denn es braucht Brachen und hohes Gras mit Insekten für Nahrung, Brut und zum Verstecken vor Störungen und Prädatoren. Vor allem die Maismonokulturen nehmen ihm viel seines früheren Lebensraum weg.

Wie viele der störungsempfindlichen Bodenbrüter heutzutage ist das Rebhuhn besonders gefährdet, denn die Brutbedingungen wurden für diese Arten in den letzten Jahrzehnten dramatisch verschlechtert. Durch Düngung und wärmere Frühjahre wachsen Pflanzen viel schneller und schaffen so kaum Raum für am Boden brütende Vögel. Feuchtigkeit fördert kleine Raubsäuger, die gerne Nester plündern und als kleiner Bodenbrüter kann das Rebhuhn sein Nest kaum verteidigen gegen Einflüsse von Maschinen oder Störungen von Hunden oder Füchsen. Je kleiner die örtlichen Populationen werden, desto höher ist auch die Gefahr für das Tier von Füchsen und anderen Jägern erbeutet zu werden.

 

Schutz

Wenn wir Rebhühnern eine Chance geben wollen, müssen wir vor Allem Nistmöglichkeiten schaffen. Getreideäcker und Rapsfelder mit unbewachsenen Bodenbrüterinseln können eine Möglichkeit sein, Spaziergänger sollten auf das Anleinen von Hunden achten, die die Tiere zusätzlich verschrecken und aufscheuchen können.

Bewahren oder Neuanlegen von Brachen, Stoppelfeldern und ungenutzten Streifen entlang von Federn oder Gewässern können ebenfalls zu verbesserten Überlebenschancen beitragen.

Und wie für wohl alle Tierarten und Pflanzenarten, die in der Nähe von Ackern leben, spielt auch der Verzicht auf Herbizide und Pestizide eine Rolle.

Eine Chance können Freiland- Photovoltaik Anlagen sein. Diese sind umzäunt, was dem Rebhuhn einen erhöhten Schutz vor Hunden, Füchsen, Katzen und anderen Fraßfeinden bietet. Voraussetzung ist allerdings, dass die Anlagen bodenbrüterfreundlich angelegt und bewirtschaftet werden, es braucht Kuhlen mit geringem Bewuchs und in der Brutzeit unbedingt den Verzicht auf maschinelles Mähen.

Quellen:

https://www.wildtierportal-bw.de/de/frontend/product/detail?productId=18

https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/rebhuhn

 

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