Hochmoorgelbling

Intakte Moore gesucht!
Der Hochmoorgelbling wird auch Zitronen-Heufalter genannt und ist mit seinen beige-gelblichen Flügeln ein kleiner Blickfänger. Er ist zudem eine Eiszeitreliktart, also ein echter Urbewohner der Moore, in denen er noch heute sein Habitat findet.
Verbreitung
Fast auf der gesamten Nordhalbkugel, vor allem in Mittel-, Nord- und Ost-Europa bis nach Asien und in den USA kann man den Hochmoorgelbling finden.
In Baden-Württemberg ist er nur noch im Südschwarzwald vorkommend. Sonst findet man ihn in Deutschland nur noch in Bayern, zum Beispiel im Bayrischen Wald und im Alpenvorland. Beim Hinterzartener Moor im Südschwarzwald ist er zum Beispiel auch als eine der besonderen Arten zu finden.
Seine Raupen brauchen eine ganz besondere Moorpflanze, um sich an ihr zu entwickeln: die Rauschbeere. Der Gelbling ist daher an sie und ihre Vorkommen in Waldmooren und Hochmooren gebunden. Es muss einige der Pflanzen an einem Standort geben für das Überleben des Falters, denn in den Mooren stehen sonst nicht viele Blüten zur Verfügung und auch die erwachsenen Hochmoorgelblinge brauchen viel Nektar. Deshalb sind auch Moorränder und lichte Moorwälder gute Standorte für die Falter, da sie nicht weit für andere Blüten fliegen müssen.
Gefährdung
In ganz Mitteleuropa erfährt der Hochmoorgelbling einen starken Rückgang wegen Moorvernichtung und Zerstörung der angrenzenden Lebensräume. Er ist mittlerweile eine stark gefährdete Art in ganz Deutschland. Vor allem Bayern und Baden-Württemberg haben mit ihren letzten Vorkommen eine hohe Verantwortung, diese vor dem Aussterben zu schützen. Die Bedrohung der Hochmoore durch Entwässerung und Torfabbau spielt überall eine Rolle, da so die Bestände der Rauschbeere verschwinden und damit der Falter.
Auch Aufforstung an Moorrändern mit Fichtenmonokulturen und Verbuschung wirken sich negativ auf die Pflanze und den Hochmoorgelbling aus, da es so zu schattig wird. Klimatische Bedingungen spielen ebenfalls eine Rolle für das Überleben der Falter. Bei Schnee im Winter hat er zum Beispiel eine bessere Chance zu überleben, als im Regen, wo seine Raupen verfaulen können. Trockenheit wiederum ist für die Pflanze im Sommer ein Problem, was durch den Klimawandel weiter relevant sein wird.
Schutz
Schutz des Schmetterlings heißt wie so oft auch die Pflanze zu schützen und damit den Standort der Moore. Noch intakte Moore müssen geschützt und in ihrem Zustand erhalten werden. Vor allem auch Zonen um die Moore herum sollten ebenfalls naturnah bleiben, um dort Blütenbestände für den Falter zu erhalten und Stickstoffeinträge zu verringern, die nicht nur die Rauschbeere als Pflanze negativ beeinflussen.
Auch Streuwiesen im Umfeld der Moore zu pflegen ist sinnvoll, damit die Falter dort ebenfalls Nektarquellen haben.
Quellen:
https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/tagfalter/hochmoorgelbling/