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Haselmaus

Winziger Heckenbewohner

Die Haselmaus ist sogar noch kleiner als die häufige Hausmaus und hat im Gegensatz zu dieser einen hellbraunen, weißlichen Bauch. Ihr Name ist irreführend, denn eigentlich ist sie gar keine Maus, sondern gehört zu der Familie der Bilche, auch Schläfer genannt.

Nachtaktiv wie sie ist, kommt sie erst zur Dämmerung aus ihrem Versteck, auf der Suche nach ihrer Nahrung. Meist ernährt sich die Haselmaus von vegetarischer Kost wie Knospen, Blüten und Blättern bis Beeren und Haselnüssen, aber manchmal auch Insekten. Beim Klettern hilft ihr die Tatsache, dass sie, wie der Mensch, ihre Finger gegeneinanderstellen kann und so einen todsicheren Griff hat.

Verbreitung

Die kleine Haselmaus ist nur in Europa verbreitet, bis nach Russland. In manchen Ländern fehlt sie allerdings und hat meist nur ein regionales, verstreutes Vorkommen.

Schwerpunktmäßig verbreitet innerhalb Deutschlands ist die Haselmaus in Süddeutschland, mit einigen Vorkommen aber auch im Harz und in Norddeutschland. Sie ist ein Langschläfer, weshalb man sie nur nachts und in der Dämmerung zu Gesicht bekommt.

Haselmäuse bauen ein kugeliges Sommernest und sind dabei nicht so fortpflanzungsstark wie man es von anderen Nagetieren kennt. Vor Fressfeinden wie Rotfüchsen, Wieseln, Eulen und anderen Greifvögeln können sie sich auf besondere Weise schützen: ähnlich wie auch der Siebenschläfer kann sie, wenn sie am Schwanz gepackt wird, diesen verlieren, ohne eine große Wunde davonzutragen.

Gefährdung

Vor allem ist die Haselmaus durch den Verlust von geeigneten Lebensräumen, wie Hecken und Büschen bedroht. Dieses Problem entsteht vor allem durch intensive Agrarbewirtschaftung, wodurch Randstrukturen, wie zum Beispiel Heckenstreifen zwischen Feldern oder an Waldrändern verschwinden, weil sie nicht ertragreich sind.

Das ist fatal für die kleine Haselmaus, die vor allem vor dem Winter eine hohe Artenvielfalt von blühenden Sträuchern wie Brombeeren, Holunder und Hasel braucht, um sich eine dicke Speckschicht anfressen zu können.

Schutz

Die Haselmaus ist, obwohl sie laut IUCN ungefährdet ist, nach der FFH-Richtlinie EU-weit streng geschützt. Doch ihre Bestände verringern sich in vielen Ländern stetig weiter.

Um den Haselmäusen einen weniger feindlichen Lebensraum zu ermöglichen, kann man lichte Straucharten und die Vernetzung von Hecken fördern. Ohne weite Hecken können sie nicht ohne Deckung Felder und Wege überwinden.

Wichtig ist vor allem auch, die Strukturvielfalt und Artenvielfalt in den haselmaustypischen Lebensräumen zu erhalten und eine weitere Fragmentierung bzw. Zerschneidung dieser Areale zu verhindern.

Quellen:

https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/haselmaus

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