Großer Abendsegler

 (Mnolf, CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons)

Hoch hinaus!

Der Große Abendsegler ist nicht nur, wie schon der Name sagt, eine der größten Fledermausarten Deutschlands, sondern auch eine der schnellsten und am höchsten fliegende. Sonst ist er mit seinem kurzen, in der Sonne glänzenden braunen Fell eher unauffällig.

Auf der Suche nach Nachtfaltern, Grillen, Käfern und anderen fliegenden Insekten jagt der Abendsegler bei Dämmerung ausdauernd über Seen oder Flusslandschaften, aber auch an Waldrändern oder über Feldern findet er seine Insektenausbeute.

Der Große Abendsegler lebt im Sommer in Baumhöhlen. Dafür können zum Beispiel verlassene Spechthöhlen oder sonstige Spalten in Bäumen infrage kommen, aber auch Gebäude mit solchen Strukturen, wie z. B. Spalten in Wandverkleidungen, können von ihm als Quartier genutzt werden.

Auch für die Wochenstuben, die Gemeinschaft der Fledermaus-Weibchen, welche die Jungen dort zur Welt bringen und aufziehen, sind besondere Naturräume notwendig. Es werden vor allem Baumhöhlen genutzt, wo sich die Weibchen zur Geburt der Jungen zusammenfinden und zur Aufzucht einige Wochen gut geschützt sind.

Im Winter können sie bis zu tausend Kilometer zurücklegen, um ein südlicheres Quartier aufzusuchen und dort die kalte Jahreszeit zu verbringen.

Verbreitung

Der Große Abendsegler ist in fast ganz Europa heimisch, bis auf Skandinavien. Und auch in Teilen von Asien und Nordafrika ist er zu finden. In ganz Deutschland verbreitet, leben die nördlichsten Populationen im norddeutschen Tiefland, wo er am häufigsten ist. Überwinterungen finden zum Teil in Süddeutschland statt.

Gefährdung

Auch bei vergleichsweise häufigen Fledermausarten wie dem großen Abendsegler gibt es einen Rückgang und konstante Gefährdungen. Der Große Abendsegler ist mittlerweile auf der Vorwarnliste für bedrohte Arten Deutschlands. In Deutschland steht er daher wie alle 24 Fledermausarten, die hier vorkommen, unter strengem Naturschutz, das wird aber nicht selten beispielsweise von Bauvorhaben ignoriert. Auch durch die FFH-Richtlinie ist der Große Abendsegler geschützt.

Schutz

Die Erhaltung von alten Bäumen mit Höhlen, die sich als mögliche Quartierbäume eignen können, spielt eine große Rolle, wie für viele gefährdete Tierarten. Auch die Neueinrichtung von Kästen für Fledermäuse oder Öffnungen an Gebäuden können den Fliegern helfen. Wenn eine alte Stelle für Fledermäuse entfernt wird, ist es am besten, wenn die neuen Ersatzkästen oder Öffnungen möglichst in der Nähe von den betroffenen Quartieren errichtet werden.

Quellen:

https://ffh-anhang4.bfn.de/arten-anhang-iv-ffh-richtlinie/saeugetiere-fledermaeuse/grosser-abendsegler-nyctalus-noctula.html

https://ffh-anhang4.bfn.de/arten-anhang-iv-ffh-richtlinie/saeugetiere-fledermaeuse/grosser-abendsegler-nyctalus-noctula/lokale-population-gefaehrdung.html

https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Nyctalus+noctula

BUND-Bestellkorb