BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein
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Gelbbauchunke

 (Kathy2408, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons)

Die Gelbbauchunke fällt vor allem durch ihren gelb und schwarz gemusterten Bauch und Brust auf. Von oben betrachtet, sieht sie dagegen eher unscheinbar braun gefleckt aus, was ihr als Tarnung in schlammigem Wasser dient. Wenn sie aber bedroht wird durch Fressfeinde, kann sie ihre Arme und Beine nach oben verdrehen, sodass ihre schwarz-gelbe Färbung sichtbar wird und vor ihrer Giftigkeit warnt.

Gelbbauchunken können bis zu 5 cm lang werden und verbringen ihr Leben in sehr kleinen Gewässern oder menschengemachten Fahrspuren oder Kiesgruben, wo sich Pfützen ansammeln. Bei Gefahr können sie sich am Grund des Wassers eingraben und verstecken. Ihre Nahrung sind überwiegend kleine wirbellose Tiere. Vor allem Insekten wie Käfer und Ameisen stehen auf ihrem Speiseplan. Besonders ist auch, dass sie bis zu 15 Jahren alt werden können!

Verbreitung

Die Gelbbauchunke findet man in Teilen von Mittel- und Osteuropa. In Deutschland sind im Süden größere Populationen zu finden, vor allem wo es Flüsse und Berge gibt und im Alpenvorland. Baden-Württemberg ist das Bundesland mit der größten Verantwortung für das Fortbestehen der Gelbbauchunke, da hier die besten Bedingungen für die Unke sind. Man findet sie zum Beispiel in der Vorbergzone des Schwarzwaldes, aber auch am Oberrhein.

Bergige Strukturen bevorzugt die Gelbbauchunke, weil sie auch eine Vielzahl an Totholz und Steinen braucht, um sich im Winter darunter verstecken zu können.

Früher fand sie sich vor allem in dynamischen Wassersystemen wie Flussauen. Denn sie benötigt eine kleine Wasserstelle, ohne viel Pflanzenbewuchs um ideale Bedingungen für ihren Nachwuchs zu haben. Diese können, wenn sie ausgewachsen sind, bis zu vier Kilometer weit wandern, um einen neuen Ort zu besiedeln.

Gefährdung

In ganz Deutschland ist die Gelbbauchunke stark gefährdet und steht daher unter strengem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes und der FFH-Richtlinie.

Ein großes Problem der Gelbbauchunke ist weiterer Lebensraumverlust von kleinen Gewässern. Nachdem ihr ursprünglicher Lebensraum, die Auengewässer, weitestgehend zerstört wurden und sie es geschafft hat auf andere kleine Gewässer auszuweichen, sind auch diese zunehmend gefährdet. Wege im Forst, wo Pfützen vorkommen können, werden ausgebaut, Fahrspuren beseitigt, Feuchtgebiete entwässert und die Landschaft weiter zerschnitten. So sind Wanderungen für die Unke schwierig. Und bei langen Trockenphasen, die im Zuge des Klimawandels häufiger werden, findet sie so kaum Ersatz für ein ausgetrocknetes Gewässer.

Schutz

Vor allem kleine Maßnahmen für die lokalen Unkenpopulationen zu erhalten, sind gar nicht so aufwändig umzusetzen. Um die Bewirtschaftung von Wäldern, wo ihr hauptsächliches Vorkommen ist, weniger lebensfeindlich für die Unke zu gestalten, sollten Forstwege nicht weiter befestigt werden und auch Fahrspuren mit Wasserpfützen belassen werden. Auf der anderen Seite sollten kleine Gewässer im Sommer während der Laichzeit nicht durchfahren werden.

In manchen Fällen helfen auch künstliche Vorrichtungen, wie kleine Becken an Flüssen, die einen kleinen Lebensraum für die Unken im Sommer bieten.

Quellen:

https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/-/gelbbauchunke-bombina-variegata-linnaeus-1758

ffh-anhang4.bfn.de/arten-anhang-iv-ffh-richtlinie/amphibien/gelbbauchunke-bombina-variegata.html

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