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Edelkrebs

 (Dragon187 at the German-language Wikipedia, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons)

Foto von: Dragon187, CC BY-SA 3.0 creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons

Der Edelkrebs ist mit bis zu 20 cm Länge die größte der in Deutschland heimischen Flusskrebsarten. Er ist braun bis rotbraun gefärbt, bei manchen Tieren kommt aber auch eine bläuliche Färbung vor. Ein besonderes Merkmal des Edelkrebses ist die rötliche Färbung der Scherenunterseiten und -gelenke.

Er ernährt sich überwiegend von Wasserpflanzen und Algen, Larven von Insekten, aber auch Kleinkrebsen. Tagsüber befinden sich die Edelkrebse versteckt unter Steinen und Höhlen am Ufer.

Verbreitung

Man findet den Edelkrebs in fast ganz Europa mit wenigen Ausnahmen. Früher war er in Mitteleuropa die dominante Krebsart und in allen Gewässern zu finden. Heute sieht man ihn nur noch mit etwas Glück in Oberläufen von Flüssen und isolierten Teichen sowie Baggerseen.

In Deutschland gibt es die meisten Vorkommen in der Mitte und im Süden Deutschlands in Gewässern der Berge und Mittelgebirge. Er ist wie der Steinkrebs auch sehr ortstreu und hat daher kaum Möglichkeiten sich auszubreiten, selbst wenn es geeignete Flächen gibt.

Gefährdung

Die IUCN stuft ihn als weltweit zurückgehend und gefährdet ein, die spezielle Art ist also in einem sehr verwundbaren Zustand. Damit sind die wenigen Gegenden, wo es ein Vorkommen gibt, in besonderer Verantwortung für den Edelkrebs. Auch in Deutschland gilt er als vom Aussterben bedroht. Baden-Württemberg hat dabei eine besondere Verantwortung als Raum, wo alle drei bedrohten Flusskrebsarten (Edelkrebs, Steinkrebs und Dohlenkrebs) heimisch sind.

Zu einer besonderen Bedrohung des Edelkrebses haben die neu angesiedelten amerikanischen Flusskrebsarten geführt. Das sind zum Beispiel der Signalkrebs oder der Kamberkrebs. Diese sind ohnehin eine große Konkurrenz um gleiches Gebiet und Nahrung und tragen zudem Krebspesterreger mit sich. Gegen die Krebspest sind Edelkrebse deutlich empfindlicher als die amerikanischen Krebse und sterben sehr schnell bei einer Infektion.

Schutz

Der Fang von Flusskrebsen ist nicht mehr erlaubt, sondern durch das Fischereirecht geregelt, sodass nur mit Erlaubnis Edelkrebse aus dem Wasser entnommen werden können. Es gibt auch im gleichen Zug Wiederansiedlungsprojekte, bei denen die Populationen unterstützt werden können.

Durch die Krebspest und die Konkurrenz um Lebensraum mit ihren Überträgern sind die Krebse aber weiter anhaltend bedroht. Daher gilt es auch, die Übertragung möglichst zu verhindern und zum Beispiel beim Einsetzen von Fischen darauf zu achten, dass deren Wasser nicht durch die Krebspest kontaminiert wurde.

Die Landwirtschaft in Gewässernähe muss umweltfreundlicher und pflanzenschutzmittelärmer gestalten werden, um so eine bessere Wasserqualität für den Edelkrebs und die anderen Flusskrebsarten zu erreichen. Gehölze am Ufer zu fördern kann ebenfalls sinnvoll sein durch die Durchwurzelung, die größere Stabilität des Ufers und viele Versteckmöglichkeiten für den Edelkrebs bieten.

Quellen:

https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/tiere-im-wald/insekten-wirbellose/flusskrebse-in-baden-wuerttemberg

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