Bitterling

Foto: Viridiflavus - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7818240
Nicht ohne seine Muscheln!
Der Bitterling gehört zwar zu den Karpfenfischen, ist aber ein besonders kleiner Vertreter mit gerade mal bis zu 9 cm Länge. Sein Rücken ist grau bis grün glänzend, auf der Mitte der Seiten findet sich ein grünlich schillernder Streifen auf den restlichen silbernen Schuppen.
Die große Besonderheit des kleinen Schwarmfisches ist sein Verhalten in der Laichzeit seine Eier nicht etwa auf dem Grund des Wassers abzulegen, sondern in die Kiemen von Flussmuscheln! Die männlichen Fische suchen sich mehrere Muscheln in ihrem Gebiet aus, die sie durch häufiges Anstupsen dazu bringen, ihre Atemöffnung nicht zu schließen. Weibchen bilden in dieser Zeit eine Legeröhre aus, mit der sie die Eier dann in die Muscheln geben. Die Spermien der Männchen kommen dazu, indem die Muschel sie aus dem Wasser heraus aufnimmt. Die große Flussmuschel und die Malermuschel zum Beispiel können ihm zum Zweck der Eiablage dienen. Die Jungfische ernähren sich dann von Zooplankton und anderen sehr kleinen Tieren; die erwachsenen Tiere überwiegend pflanzlich von Algen.
Verbreitung
Die Ansprüche der Muschelarten, die von seinen Larven besiedelt werden, diktieren auch die Bedingungen, unter denen er vorkommt: in sandigen, schlammigen und vor allem nicht stark belasteten Gewässern. Die Muschel ist in Deutschland vor allem beheimatet im Donaueinzugsgebiet und Oberrhein.
Trotz seines momentan gefährdeten Zustands könnte er als vergleichsweise wärmetolerante Art zu den Gewinnern des Klimawandels zählen und sich weiter nach Norden als bisher ausbreiten.
Gefährdung
Ihm fehlen als Wirt die Großmuscheln, die als Filtrierer besonders empfindlich auf Verschmutzung reagieren und deshalb weniger werden. Sein Lebensraum schwindet durch menschliche Aktivität immer mehr, vor allem durch Entfernen von Altwasserarmen und Verbauung, aber auch Verlandung spielt eine Rolle. Er ist vielerorts nur noch in kleinen Teilpopulationen vorhanden. In der Konkurrenz zu anderen Fischen bei schlechteren Lebensbedingungen kann er dort auf Dauer nicht gegen Aal oder Zander bestehen.
Auch indirekt besteht eine Gefährdung, über die in den letzten Jahren eingewanderte Bisamratte. Dadurch, dass Muscheln zu deren Leibspeisen zählen, dezimiert sich der Bestand der, für den Bitterling überlebensnotwendigen, Muscheln noch weiter.
Schutz
Schutz der Muscheln ist Schutz des Bitterlings! Deshalb sollte man vor allem deren Lebensraum schützen: Altarme von Flüssen zum Beispiel zu erhalten oder wieder anzubinden an den ursprünglichen Fluss, um eine bessere Vernetzung zu erreichen.
Schadstoffbelastung, zum Beispiel durch Dünger, kann man, wo es nicht zu vermeiden ist, auch mit Gewässerrandstreifen puffern. Ebenfalls zu vermeiden sind Eingriffe ins Ökosystem durch Einsetzen neuer Fischarten und damit Veränderung der Zusammensetzung und komplexen Wirkungen.
Quellen:
https://natura2000.rlp-umwelt.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=a&c=ffh&pk=1134