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Der Riesenweberknecht

Bild: Hausmauer Restaurant Zugluft Schallstadt 30.12.2021

Der Riesenweberknecht ist nicht heimisch bei uns. Es ist unklar aus welchem Land er den Weg zu uns gefunden hat. Er wurde erstmals 2004 in einem Industriegebiet in den Niederlanden entdeckt.

Die Beine des Riesenweberknechts sind mit 80 bis 90 Millimeter sehr lang.

Die Art ist nachtaktiv. Die Tiere schwärmen nachts einzeln aus um Insekten zu jagen und kehren an frühen Morgen zu ihren Schlafplätzen zurück.

Auffällig an dieser Art ist die Tendenz tagsüber große Ansammlungen von mehreren hundert bis über tausend Tieren zu bilden, die mehrere Wochen bestehen können.

Die europäischen Weberknechte zeigen ähnliche Verhaltensweisen, doch niemals in einem solchen Ausmaß wie der Riesenweberknecht. Werden die Tiere in einer Gruppe gestört wippen sie schnell auf und ab und laufen manchmal auseinander.

Heimische Weberknechte werden von den Neuankömmlingen bisherigen Untersuchungen nach kaum oder gar nicht in Mitleidenschaft gezogen. Die Futterkonkurrenz mit anderen Weberknechten könnte etwas erhöht sein. Aber es gab auch schon Sichtungen, bei denen heimische Arten mit in den großen Ansammlungen sitzen und dann ebenfalls vom Schutz der Gruppe profitieren.

Verbreitung

Die Herkunft ist ungeklärt, möglicherweise ist sie in ihrem Herkunftsgebiet noch unbeschrieben. Es wird vermutet, dass der Riesenweberknecht sich seit dem Jahr 2000 in Mitteleuropa ausbreitet. Er ist bisher ausschließlich an Gebäuden, wie zum Beispiel Fabriken oder Ruinen zu finden. Adulte Tiere sitzen an Mauern, unter Dachvorsprüngen und Fensterbänken. Bevorzugt werden windgeschützte Plätze ohne direkte Sonneneinstrahlung. Jungtiere leben am Boden.

Gefährdung

Ungefährdet, da die Art mäßig häufig ist und lang- sowie kurzfristig zunimmt

 

Wir danken Joachim Ehlers für die Zusendung von Bild und Text.

Quellen:

www.senckenberg.de/wp-content/uploads/2019/12/muster_blick_schoenhofer_2016_rl_opiliones.pdf

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