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Die Kräuseljagdspinne

Bild: Hauswand Batzenbergstr. 4 am 9.1.20

Die Kräuseljagdspinne  (Zoropsis spinimana) auch Nosferatu- Spinne genannt, ist eine zu den Echten Webspinnen zählende Art aus der Familie der Kräuseljagdspinnen.

Die Zeichnung auf dem vorderen Körperteil erinnert an einen Vampirschädel und hat der Spinne ihren Trivialnamen (Nosferatu-Spinne) verliehen.

Eine Besonderheit ist, dass sie dank ihrer Hafthaare an den Füßen auch an glatten Oberflächen wie z.B. Glaswänden klettern kann.

Zoropsis spinimana  ist die häufigste europäische Kräuseljagdspinne und erreicht etwa 1-2 cm Körperlänge, die Beinspannweite kann bis zu 5 cm betragen. Die Art ist trotz ihrer Größe einjährig, die Weibchen können durchaus auch mal 1,5 Jahre alt werden, bevor sie sterben.

Durch ihr Gift, den robusten Körperbau und ihre Geschicklichkeit bei der Jagd wird sie auch mit recht großer Beute fertig. Mitunter überwältigt sie auch Hausspinnen, die zumindest in Bezug auf die Beinspannweite größer sind. Kräuseljagdspinnen sind überwiegend nachts aktiv und streifen dann auf der Jagd nach Beute umher.

Diese Spinne gehört zu den wenigen einheimischen Spinnenarten, die unsere Haut beim Biss durchdringen und so ihr Gift zum Einsatz bringen können. Ein Biss, der eigentlich fast nur dann erfolgt, wenn sich das Tier bedroht fühlt, ist nicht vollkommen harmlos. Der auftretende Schmerz ist aber meist schwächer als ein Wespenstich. Dagegen kann eine Hautrötung oder -schwellung um die Bissstelle einige Tage anhalten.

Die Spinnen können mit Hilfe eines ausreichend großen Behälters gefangen und ins Freie verfrachtet werden.

Verbreitung

Heimat von Zoropsis spinimana ist die westliche Mittelmeerregion bis zum Südrand der Alpen und Dalmatien, sowie Nordafrika, wo sie im Freiland in lichten Wäldern, unter Steinen und Rinde oder in und an Gebäuden vorkommt. Durch Verschleppung und die globale Erwärmung hat sie sich auch in Mitteleuropa ausgebreitet.

Vor allem entlang von Rhein, Neckar und Ruhr kommt die Spinne nahezu flächendeckend vor. Nach Norden und Osten dünnen die Nachweise merklich aus.

 

Wir danken Joachim Ehlers für die Zusendung von Bild und Text.

Quelle:

www.smnk.de/forschung/zoologie/wissenswertes/nosferatu-spinne/

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