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Goldzünsler

5.8.22 Wartehaus Gleis 2 Schallstadt

Goldzünsler

Der Goldzünsler (Pyrausta aurata), auch Minzenmotte genannt, ist ein Schmetterling aus der Familie der Crambidae. Die Art ist häufig in der Literatur auch unter dem Namen Purpurzünsler zu finden; dieser Name wird jedoch gelegentlich auch für den Purpurroten Zünsler (Pyrausta purpuralis) verwendet. Diese Art ist zudem sehr ähnlich und wird häufig mit dem Goldzünsler verwechselt.

Merkmale

Die Falter des Goldzünslers erreichen eine Flügelspannweite von etwa 18 bis 20 Millimetern (bzw. eine Vorderflügellänge von 8 bis 9 mm). Die Vorderflügel sind in der Grundfarbe purpurrot bis rotbraun mit wenigen gelben Flecken. Die Anzahl und Intensität der Flecken ist variabel bis fast zum völligen Fehlen. Etwa in der Flügelmitte verläuft eine mehr oder weniger deutlich ausgebildete, dunkel gezeichnete Querlinie zum Hinterrand. Diese ist gewellt bis gezackt und endet etwa in der Mitte des Innenrandes (oder auch Hinterrandes) des Vorderflügels. Die gelben Flecken, wenn überhaupt vorhanden, können wurzelwärts wie saumwärts der Querlinie sitzen.

Die Hinterflügel sind dunkelbraun bis schwarz mit einer breiten gelben Querbinde ungefähr in der Flügelmitte.

Das Ei ist länglich und grünlich-gelblich gefärbt.

Die Raupe ist hellgrün, dunkelgrün, hellbraun, schwarzgrau oder auch rötlich gefärbt und zeigt eine dunklere Rückenlinie. Der Kopf und das Nackenschild sind bräunlich schwarz. Sie wird erwachsen bis 13 mm lang.

Die schlanke Puppe ist rotbraun bis schwarzbraun.

Geographische Verbreitung und Lebensraum

Die Art ist in Europa, Nordafrika und Nordasien weit verbreitet. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet über Sibirien bis in den Russischen Fernen Osten, Nordchina, Korea und Japan. Im Süden erstreckt es sich durch Kleinasien, den Nahen Osten, den Iran, Afghanistan, Mittelasien und die Mongolei.

Zu ihrem Lebensraum gehören trockene und feuchte Wiesen, Weiden und grasige Stellen an Bachläufen, Weg- und Waldrändern und in Gärten.

Lebensweise

Der Goldzünsler bildet in Mitteleuropa zwei Generationen pro Jahr; die Falter fliegen von Mai bis Juni und von Juli bis August. Die Falter sind tag- und nachtaktiv. Zu den Nahrungspflanzen der Raupe gehören Minzen (Mentha), Thymian (Thymus), Oregano (Origanum vulgare), Wiesensalbei (Salvia pratensis), Zitronenmelisse (Melissa officinalis), Katzenminze (Nepeta cataria) und Bergminzen (Calamintha). Die Raupen leben gesellig in Gespinsten aus zusammengesponnenen Blättern oder Blüten der Nahrungspflanzen. Zunächst kommt Fensterfraß vor, später meist Rand- oder Lochfraß, auch die Blüten werden gefressen. Die Raupen findet man von Juni bis Juli und dann wieder ab September. Die Verpuppung der Sommergeneration erfolgt im Gespinst. Die Raupen der zweiten Generation überwintern und verpuppen sich im Frühjahr in einem Kokon am Boden.

Systematik und Taxonomie

Das Taxon wurde 1763 von Giovanni Antonio Scopoli (in dieser Publikation Ioannes Antonius Scopoli geschrieben) als Phalaena aurata erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Typlokalität liegt in „Carniola“ (Krain, heute Slowenien); der Holotypus ist verloren.

 

Quelle: Wikipedia

 

Wir danken Joachim Ehlers für die Zusendung von Bild und Text.

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