BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein
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Haben Sie ein verlassenes Rehkitz, zum Beispiel beim Spazierengehen entdeckt, kann es durchaus etwas hilflos wirken, ist jedoch erstmal kein Grund direkt einzuschreiten. Wichtig ist vor allem, es nicht anzufassen! Rehkitze haben keinen Eigengeruch, um möglichst unaufspürbar für Fressfeinde zu sein. Wenn nun ein Mensch das Kitz anfassen würde, würde es den menschlichen Geruch annehmen. Dies würde wiederum die Mutter abschrecken und es könnte sein, dass sie ihr Kind verstößt.

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Rehkitz

Es ist ganz normal, dass Muttertiere ihre Jungtiere tagsüber für mehrere Stunden verlassen, um nicht den Aufenthaltsort des Kitzes zu verraten und die Aufmerksamkeit von möglichen Beutegreifern auf sich zu ziehen. Sie kehren nur ab und zu zurück, um das Jungtier zu säugen.

Wenn sich das Rehkitz ruhig und unauffällig verhält, ist das das natürliche, normale Verhalten, um möglichst unsichtbar für mögliche Fressfeinde zu sein. Bei potenzieller Gefahr drücken sich Rehkitze flach auf den Boden und verharren reglos. Einen Fluchtinstinkt entwickeln die Tiere erst zwischen der dritten und vierten Lebenswoche.

Bleiben Sie nicht allzu lange in der Nähe des Rehkitzes, da sich sonst die Mutter nicht traut zu ihm zurückzukehren. Am besten merken Sie sich die Stelle, an der Sie das Rehkitz gefunden haben und kommen nach frühestens sechs Stunden oder am nächsten Tag wieder. Normalerweise sollte das sich Kitz dann nicht mehr an der gleichen Stelle befinden, da die Mutter einen anderen geeigneten Platz für das Junge gesucht hat.

Wann einschreiten?

Sofort einschreiten sollten Sie nur dann, wenn das Rehkitz verletzt ist, was zum Beispiel durch Mähmaschinen oder Traktoren passieren kann, oder wenn das Kitz suchend umherläuft und nach seiner Mutter ruft. Trotzdem sollten Sie das Tier nicht füttern und wenn möglich nicht berühren. Ebenso dürfen Sie das Rehkitz nicht ohne Absprache mit nach Hause nehmen. Am besten informieren Sie den zuständigen Jagdpächter oder Landwirt. Um diesen zu ermitteln, können Sie sich an das Forstamt Freiburg oder die örtliche Polizeidienststelle wenden.

 

Forstamt Freiburg

0761 / 201-6201 oder -6202

Wochenendnotfalldienst: 0175 / 9322476

 

Örtliche Polizeidienststelle finden

https://www.polizei-bw.de/dienststellenfinder/

 

Dort können Sie auch wichtige Informationen über das weitere Vorgehen per Telefon erhalten, falls die Situation schnelles Handeln verlangt und es zu lange dauern würde bis die Expert*innen vor Ort eintreffen.

 

Es kann vorkommen, dass Hunde beim Spazieren gehen ein Rehkitz aufstöbern, oder sogar verletzen. Auch in diesem Fall sollten Sie zur Sicherheit den Jagdpächter informieren, da es wahrscheinlich verletzt wurde, oder eine Geruchsübertragung vom Hund auf das Kitz stattgefunden hat. Die Mutter würde das Kitz dann nicht mehr annehmen.

Um dem vorzubeugen, sollten Hunde in den Monaten April bis Juli am besten an der Leine geführt werden.

Wenn sich das Rehkitz an einem unsicheren oder ungeeigneten Ort befindet, wie zum Beispiel an einer Straße oder einem viel frequentierten Weg, sollten sie ebenfalls den Jagdpächter informieren.

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