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Alpenbock

Extravaganter Totholzbewohner

Der Alpenbock besticht zunächst durch sein faszinierendes Äußeres, denn auf dem eigentlich eintönig schwarzen Körper bilden feine Härchen seine blaugraue Musterung. Er ist einer der größten Käfer Deutschlands und sogar bereits bekannt gemacht durch Briefmarken, die er ziert.

Verbreitung

Seine Verbreitung erstreckt sich auf ganz Südosteuropa, nicht nur auf die Alpen. In Deutschland gibt es eine natürliche Ausbreitung nur in Bayern, in Teilen der Alpen und Baden-Württemberg, auf der Schwäbischen Alb, wo er lichte sonnige Wälder bevorzugt.

Vor allem stehen gelassene tote Bäume oder zumindest tote Äste an noch stehenden Bäumen braucht er für seine Entwicklung. Denn das Totholz muss trocken sein, damit er darin leben kann. Bis zu vier Jahre dauert dann die Entwicklung der Larven, die im toten Holz fressen, bevor sie im Frühjahr wieder herauskommen. Erst dann können sie sich verpuppen und fressen als adulte Käfer Laub oder nehmen Baumsäfte auf.

Gefährdung

Auch der Alpenbock leidet wie viele Käfer unter der intensiven forstlichen Nutzung mit Entnahme von jeglichem Totholz. Fichtenmonokulturen, also dichte Fichtenwälder, ersetzen nun die lichteren Buchenwälder, die er eigentlich braucht.

Habitatsverluste gibt es mittlerweile in den meisten Ländern seiner früher häufigen Verbreitung. Nur in der Slowakei findet er noch ausreichend ursprünglich belassene Urwälder vor.

Ein weiteres großes Problem des Alpenkäfers ist die Feuerholzproduktion aus Buchen. Denn die gefällten Buchen, die als sogenannte Klafter getrocknet werden, locken die Käfer an, die dann ihre Eier dort ablegen. Die Larven werden aber mit den Hölzern abtransportiert und können nie schlüpfen, weil das Holz anschließend verarbeitet wird. Diese Falle wird dem Alpenbock vermutlich immer wieder zum Verhängnis.

Schutz

Der Alpenbock gilt in Deutschland als stark gefährdet. Europaweit ist er geschützt und die Länder mit Vorkommen an Alpenböcken stehen damit in besonderer Verantwortung für seinen Schutz. Bisher ist aber forstliche Nutzung auch in Schutzgebieten weiterhin erlaubt. Ein Mosaik an Bäumen in verschiedenen Entwicklungsstadien muss geschaffen werden und Totholz weitestgehend erhalten werden, damit die Alpenbockbestände wirklich eine Chance haben, sich zu erholen.

Quellen:

https://www.kerbtier.de/Pages/Themenseiten/deRosalia.html

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