BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein
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Nistkasten für Wasseramseln

Wasseramsel

Die Wasseramsel brütet an unseren Bächen und den etwas wilderen Flüssen unter natürlichen Bedingungen meist in einer Ansammlung von Treibgut, gern auch unter einer Brücke. Die Tiere können dabei auch von unten in das Nest einfliegen. Einen speziellen Kasten für die Wasseramsel könnt ihr wie folgt nachbauen. Auch hier ist der Einflug von unten. Wenn der Nistkasten an einem Baum z.B an einem über dem Wasser befindlichen Ast befestigt wird, braucht ihr keine Genehmigung. Allerdings ist es sinnvoll, sich zu informieren, ob es an dem Bachabschnitt schon Aktivitäten für die Wasseramsel gibt, z.B Bachpaten. Wenn ihr den Kasten unter einer Brücke befestigt, solltet ihr Kontakt zur Stadt oder zur Gemeinde aufnehmen, eventuell braucht es eine Genehmigung der Behörde, die für die Gewässerunterhaltung bzw. die Brücke zuständig ist.

Warum ist die Wasseramsel so interessant: Sie ist der einzige Singvogel, der zugleich tauchen kann und dann gegen den Strom unter Wasser vorankommt. Das „Gegen-den-Strom“-Schwimmen bzw. Vorankommen ist heute eine seltene Erscheinung, schon allein deshalb ist die Wasseramsel schützenswert. Genaugenommen braucht sie sogar den Gegenstrom, um vernünftig unter Wasser arbeiten zu können: Sie tippelt auf dem Grund und nutzt dabei die Flügel in umgekehrter Weise wie beim Fliegen. Statt Auftrieb zu erzeugen werden die Flügel wie ein Höhenruder so eingestellt, dass die Strömung das Tier nach unten drückt. Eigentlich logisch, denn auch wenn eine Wasseramsel für einen Singvogel extra schwere Knochen besitzt, ist sie dennoch leichter als Wasser. Unter bestimmten Umständen kann sie auch in stillem Wasser tauchen.

Wie und Wo kann man Wasseramseln beobachten?
Wer ihren Gesang kennt, der aus einem herrlich abwechslungsreichen Geschwätz hoher und teilweise auch kanarienvogelartiger Geräusche besteht, hat es nicht schwer, schon im Februar ihre Reviere ausfindig zu machen. Wer in Freiburg wohnt, hat es ganzjährig vergleichsweise leicht, sie auch zu sehen: Zwischen Lehen und Littenweiler gibt es zahlreiche Brutpaare. Die Tiere sind leicht kenntlich an ihrer cremfarbenen Brust und rasen jetzt, wo Junge gefüttert werden, häufig in gradlinig schwirrendem Flug über dem Wasser rauf und runter. Am besten ist es, wenn man ein rastendes Tier findet, was unterhalb der Kronenbrücke oder bei der Ganterbrauerei nicht schwer ist. Meist sitzt sie auf einem „Kiesel in mitten Bachgeriesel“ und knickst. Das ist ein leichtes in die Knie gehen, was weniger höfische Gründe hat, als dass es dem Erreichen und Halten eines Gleichgewichtes dient. Auch in dieser Eigenschaft können wir also von der Wasseramsel nur lernen.

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